Latschenkiefer (Pinus Mugo L.)

Das Interessante an Latschenkiefern ist ihr ätherisches Öl beziehungsweise die Wirkung des selbigen. Ich bin ja auf meiner eigenen Homepage keine Freundin von medizinischen Fachbegriffen, aber da man beim Nachschlagen über die Wirkung von Heilpflanzen derart oft damit konfrontiert ist, verwende ich sie hier mal. Selbstverständlich mit Übersetzung. : Latschenkiefernöl wirkt expektorierend (erleichtert also den Auswurf von Schleim aus den Atemwegen), hyperämisierend (durchblutungsfördernd), sekretolytisch (schleimlösend, sekretlösend) und spasmolytisch (krampflösend). Eine antibakterielle Wirkung wurde ebenfalls festgestellt.

Damit sind auch schon die Anwendungsgebiete einigermaßen definiert, es sind dies Atemwegs- und Erkältungskrankheiten, Muskel- und Nervenschmerzen sowie rheumatische Beschwerden. Das Latschenkiefernöl wird je nach Indikation entweder inhaliert oder – eingebracht in eine Salbe – auch aufgetragen. Bei letzterem sollte man allerdings aufpassen und vorsichtshalber eher schwach dosieren, das Öl kann schnell hautreizend wirken. Gleiches gilt im Grunde für die Verwendung im Badewasser.

Wie so oft bewährt sich da die Anwendung des Hydrolats: Es ist weniger "heftig" als das ätherische Öl und trotzdem wirksam. Ich hab beste Erfahrungen damit bei grippalen Infekten gemacht, wenn es einfach darum geht, die Atemwege wieder frei zu kriegen: einen Schuss Latschenkiefern-Hydrolat in einen Topf mit heißem Wasser, Handtuch über den Kopf und inhalieren.

Für alle, die genau wissen wollen, was im ätherischen Öl der Latschenkiefer drin ist, hier die Zusammensetzung laut österreichischem Phytokodex: 3-Caren (bis zu 35 %), alpha- und beta-Pinen (ca. 20 %), beta-Phellandren (ca. 15 %), Camphen (1-2 %), Limonen (ca. 5 %), Myrcen (ca. 5 %), Terpinolen, Anisaldehyd, zahlreiche sauerstoffhaltige Monoterpene, darunter Bornylacetat (ca. 2-4 %), zusammen mit (-)-Bornylformiat (ca. 10 %) Hauptträger des typischen Geruchs. Dass das höchst aromatisch duftende Öl (Aetheroleum Pini pumilionis) durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird, brauch ich auf dieser Seite wohl nicht extra zu betonen.